In den letzten Jahren haben wir erlebt, wie Faschist:innen gegen CSD-Paraden mobilisierten, störten oder sie sogar angriffen. Wir erinnern uns an ihre Mobilisierungen in Bautzen, Mannheim und Magdeburg. Wir solidarisieren uns mit allen, die den queerfeindlichen Angriffen auf verschiedenen Ebenen begegnen und gegen Faschismus auf die Straße gehen.
Wir sind als queere Menschen nicht nur an CSDs bedroht sondern täglich weltweit. Hier in Baden-Württemberg marschierten die Faschist:innen, unter anderem in Albstadt gegen den CSD auf, in den letzten Wochen rissen mehrmals Neonazis die Pride-Flagge vom Balkon im PRISMA in Bad Cannstatt herunter, um sie auf offener Straße zu zerstören.. Deshalb jetzt erst recht: Kommt am 28. Juni um 15:00 Uhr mit uns zur Critical Pride auf den Schlossplatz – wir gehen gemeinsam, laut und entschlossen auf die Straße!
Die zunehmende Queerfeindlichkeit reiht sich ein in eine globale Rechtsentwicklung, die das Ergebnis der kapitalistischen Polykrise ist: Inflation, Klimakrise, Kriege, Sozialabbau, Aufrüstung und zunehmende offene Gewalt.
Überall auf der Welt sind queere Menschen besonders schwer von Kriegsfolgen betroffen.
Während IDF Soldat:innen mit Regenbogen Flagge posieren und suggerieren, sie würden queere Rechte verteidigen, töten sie die palestinänsische Bevölkerung. Und in Europa leiden queere Geflüchtete umso mehr unter dem rassistischen und queerfeindlichen Migrationssystem.
Lohnarbeit und traditionelle Kernfamilie – all das dient dazu, uns auszubeuten, manchmal sehr konkret, manchmal als Nebenprodukt. Ihre Gewalt und Unterdrückung, betrifft insbesondere mehrfach marginalisierte Queers, trans* Personen und alle, die nicht in das patriarchale Gender- und Geschlechterbild passen. Wir erinnern uns daran, dass es Schwarze, Latinex und migrantische trans* Frauen, Drag Queens & Kings und Sexarbeiter:innen waren, die bei den Stonewall Riots an vorderster Front für queere Befreiung kämpften!
Queerfeindlichkeit, Rassismus und weitere Formen der Unterdrückung wurzeln im selben ausbeuterischen System. Unsere Kämpfe sind untrennbar.
Auf den Polizeiapparat ist kein Verlass, denn der schützt lediglich ein System, dass uns unterdrückt und ausbeutet. Als queere Community müssen wir uns selbst verteidigen und uns gegen Angriffe schützen.
Mit der Critical Pride erinnern wir uns an die Stonewall Riots als einen Aufstand gegen Polizeigewalt, Ausbeutung und Unterdrückung. Die Critical Pride ist kein kommerzielles Event, keine Bühne für Profite – sie ist ein kämpferischer Ort unseres Widerstands. Ein Ort, an dem wir gemeinsam gegen Faschismus, Kapitalismus, Patriarchat und Krieg auf die Straße gehen.
Sie ist eine Gelegenheit queere Solidarität zu leben und aufzubauen!
Dazu reicht es nicht aus, sich auf Reformen von oben zu verlassen und Wohlfühlpolitik zu betreiben. Die Entfremdung, die wir in einem kapitalistischen System spüren, darf nicht zu Anpassung führen. Wir müssen sie in politische Aktion umwandeln. Unsere Geschichte ist die des Widerstands, der gegenseitigen Hilfe und Solidarität, der radikalen Fürsorge und der Unabhängigkeit von patriachalen Systemen. Es braucht queeren Widerstand von unten.
Wir kämpfen organisiert und selbstbewusst für eine gerechte, vielfältige und freie Gesellschaft, in der queeres Leben in all seinen Facetten selbstverständlich ist.
Am 28.Juni alle gemeinsam auf die Straße – Critical Pride bleibt radikal!