CSD Stuttgart 2023

Wir, als Queer & Revolutionär mobilisieren schon seit zwei Jahren in Folge auf eine linke Beteiligung am CSD und kritisieren das Schaulaufen von Unternehmen und bürgerlichen Parteien, manche davon sogar offen queerfeindliche wie die CDU. Wir sehen uns in der Tradition der Stonewall Riots und des jahrzehntelangen Kampfes für Selbstbestimmung, Anerkennung und gegen queerfeindliche Gewalt. Dieser Kampf endet für uns nicht mit Regenbogenfahnen auf Produkten oder populären Politiker:innen Statements.

Der Block war ein starker gemeinsamer Ausdruck von hunderten Menschen die gezeigt haben, dass Antifaschismus und Antikapitalismus zum CSD gehören. Insbesondere Antifaschismus ist für Queere Menschen überlebenswichtig, denn Rechte hetzen, prügeln und morden, wie Aktivist:innen am Rand mit einer Transpi Aktion gezeigt haben. Dagegen hilft: Queeren Selbstschutz organisieren! Der Block setzte mit einem „Die-In“ in diesem Kontext ein Zeichen gegen queerfeindliche, patriarchale Morde, rassistische Polizeigewalt und Femizide, also Morde an Frauen, weil sie Frauen sind.


Danach demonstrierten hunderte Linke weiter kämpferisch durch die Stuttgarter Innenstadt und erhielten immer wieder Applaus für die Parolen: „Ganz Stuttgart hasst die AfD“ und „Wir sind hier, wir bleiben da! Wir sind Queer und Antifa!“

Nach Abschluss der Demonstration gab es jedoch leider wieder mal Polizeigewalt. Über 50 bewaffnete BFE Polizisten und Hundertschaften kesselten einige wenige Antifaschistische Aktivist:innen gewalttätig nach dem diese eine kleine, vom Jugendblock unabhängige, Protestaktion gegen die Anti-Antifa Hetze einiger Akteure auf dem CSD und die erneute Beteiligung der queerfeindlichen CDU durchgeführt haben.

Auch wenn wir dieses Jahr keine explizite Aktion gegen die CDU gemacht haben, ist die Kritik an ihrer Beteiligung immer korrekt. Denn die CDU war und ist einer der größten Feinde queeren Lebens, und auch von Migrant:innen, Frauen und Linken. Sie hat jahrelang gegen die Bestrafung der „Vergewaltigung in der Ehe“ votiert, die Ehe von schwulen und lesbischen Paaren angegriffen und hetzt nach wie vor gegen die Anerkennung von trans Personen.

Alle paar Wochen pusht sie eine neue „Migrationsdebatte“, läuft der AfD in Themen hinterher und plant ihre zukünftigen Koalitionen und baldigen Kooperationen mit den Rechtsnationalisten und Faschisten.

In Zeiten von 20% AfD in Umfragen, rechter „Stolzmonat“ Hetze gegen den Pridemonth und täglichen Angriffen auf queere Menschen, am Rand von CSD Zügen, danach oder im Alltag, bleibt Antifaschismus lebenswichtig für queere Menschen. Unsere Leben werden von rechten Hetzern in Frage gestellt und Antifaschismus, also der organisierte und konsequente Kampf gegen Rechts verteidigt unsere Existenz sehr konkret.

Deshalb waren wir wieder mit hunderten Menschen Teil des CSD, so wie es Linke und Antifaschist:innen seit den Stonewall Riots sind.